Revolution im Datenschutz

Bundesregierung reformiert Regeln für Bonitätsbewertung

Im Zuge des Bestrebens, die Rechte der Verbraucher zu stärken und den Datenschutz in Deutschland weiterzuentwickeln, hat die Bundesregierung am 7. Februar 2024 weitreichende Änderungen im Bundesdatenschutzgesetz beschlossen. Diese Neuerungen zielen darauf ab, den Umgang mit personenbezogenen Daten durch Wirtschaftsauskunfteien wie die Schufa zu regulieren und die Transparenz sowie Fairness bei Bonitätsprüfungen zu erhöhen.

Feb. 07, 2024

Veränderungen für Verbraucher



Die Neuregelungen folgen einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs, welches die Notwendigkeit einer transparenteren und gerechteren Bewertung der Kreditwürdigkeit von Verbrauchern betonte. Kernpunkte der Reform beinhalten unter anderem:


  • Ein Verbot der Verwendung bestimmter persönlicher Daten, wie Wohnadresse und Informationen über bisherige Kreditanfragen, für die Bewertung der Zahlungsfähigkeit.


  • Verbesserte Transparenz für Verbraucher über die sie betreffenden Daten und deren Verwendung bei der Bonitätsbewertung.


  • Stärkere Regulierung der Auskunfteien, um die Genauigkeit der gesammelten Daten zu gewährleisten und Diskriminierung zu verhindern.


Ricardo Dietl von der Bundesverbraucherhilfe hat diesen Vorstoß gelobt, sieht allerdings bei einigen Bestimmungen noch Nachbesserungsbedarf, um den Schutz und die Rechte der Verbraucher vollumfänglich zu sichern.


Es folgen Beratungen in Bundestag und Bundesrat


Nach dem Beschluss der Bundesregierung ist es nun am Bundestag und Bundesrat, über die vorgeschlagenen Änderungen zu beraten und eine endgültige Einigung zu erzielen. Dieser Prozess wird die Zukunft des Datenschutzes und der Verbraucherrechte in Deutschland maßgeblich prägen.


Mit den geplanten Änderungen am Bundesdatenschutzgesetz stellt die Bundesregierung die Weichen für einen verbesserten Verbraucherschutz im digitalen Zeitalter. Die Reformen versprechen eine fairere und transparentere Behandlung von Verbraucherdaten, wobei der weitere parlamentarische Prozess entscheidend für die endgültige Umsetzung und Wirksamkeit der Neuerungen sein wird.


Die Diskussion um Datenschutz und Verbraucherrechte ist ein fortlaufender Prozess, der eine ständige Anpassung an technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Anforderungen erfordert. Die aktuellen Reformen markieren einen wichtigen Schritt in diese Richtung, setzen jedoch voraus, dass alle Beteiligten – von Gesetzgebern über Verbraucherschützer bis hin zu den Auskunfteien selbst – zusammenarbeiten, um die bestmöglichen Lösungen für die Menschen in Deutschland zu erarbeiten.

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