Neue CO2-basierte Lkw-Maut in Deutschland

Erwartete Auswirkungen auf Verbraucherpreise

Die Einführung einer erhöhten Lkw-Maut in Deutschland, die nun eine zusätzliche CO2-Komponente umfasst, hat weitreichende Auswirkungen. Ab heute müssen Lastwagen auf deutschen Autobahnen und Bundesstraßen für jede Tonne CO2 einen Aufschlag zahlen, was die Transportkosten erhöht. Diese Maßnahme ist Teil eines Bestrebens, die Nutzung umweltfreundlicherer Fahrzeuge zu fördern, steht aber auch in der Kritik, da sie zu höheren Verbraucherpreisen führen könnte. Während die Speditionsbranche vor steigenden Kosten für Endverbraucher warnt, betont die Bundesregierung die langfristigen Vorteile dieser Änderung für die Umwelt und die Verkehrsinfrastruktur.

Dez. 17, 2023

Handlungsbedarf für Verbraucher

Veränderungen für Verbraucher



In Deutschland wurde eine Erhöhung der Lkw-Maut eingeführt, die nun auch eine CO2-Komponente beinhaltet. Ab sofort müssen schwere Lkw für jede Tonne ausgestoßenes Kohlendioxid 200 Euro zusätzlich bezahlen, was die Fahrt auf Autobahnen und Bundesstraßen verteuert. Diese Kosten hängen von den Emissionen jedes Fahrzeugs ab, basierend auf ihren zugewiesenen Emissionsklassen. Diese Änderung zielt darauf ab, Anreize für den Einsatz sauberer Lastwagen zu schaffen, unterstützt durch eine EU-Richtlinie. Emissionsfreie Lkw sind bis Ende 2025 von der Maut befreit, jedoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Verfügbarkeit von Elektro-Lkw und der notwendigen Ladepunkte.



Darüber hinaus wird die Mautpflicht ab 1. Juli 2024 auf kleinere Transporter über 3,5 Tonnen ausgedehnt, wodurch voraussichtlich 300.000 zusätzliche Fahrzeuge mautpflichtig werden. Handwerksbetriebe bleiben von dieser Regelung ausgenommen.


Diese neuen Mautregelungen sollen dem Bund Mehreinnahmen in Milliardenhöhe bringen – von geschätzten acht Milliarden Euro in diesem Jahr auf über 15 Milliarden Euro im nächsten Jahr. Zwischen 2024 und 2027 werden insgesamt Mehreinnahmen von 30,5 Milliarden Euro erwartet. Diese zusätzlichen Einnahmen sind für Verkehrsinvestitionen vorgesehen und sollen erstmals auch in den Ausbau der Schieneninfrastruktur fließen.


Die Speditionsbranche hat sich jedoch gegen die Erhöhung der Maut ausgesprochen. Der Vorstandssprecher des Branchenverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, warnte vor einem Anstieg der Verbraucherpreise, da die höheren Kosten voraussichtlich an die Kunden weitergegeben werden. Für einen Vier-Personen-Haushalt könnten die Mehrkosten bis zu 400 Euro jährlich betragen. Das Bundesverkehrsministerium erwartet ebenfalls, dass die Speditionsbranche die Mehrkosten an die Verbraucher weitergibt, obwohl die Mautkosten nur einen geringen Teil der gesamten Transportkosten und der Endproduktpreise ausmachen.


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