Anstieg der Krankenkassen-Zusatzbeiträge

Deckung des GKV-Defizits

Die deutschen gesetzlichen Krankenversicherungen stehen vor einer Herausforderung: Zur Kompensation des erwarteten Milliardendefizits in der Gesetzlichen Krankenversicherung für das Jahr 2024 hat der Bundesgesundheitsminister eine Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags um 0,1 Prozentpunkte beschlossen. Diese Entscheidung, die auf das Finanzstabilisierungsgesetz des Vorjahres zurückgeht, wird unterschiedlich aufgenommen – während sie von einigen als notwendiger Schritt betrachtet wird, stößt sie bei anderen auf Kritik.

Dez. 17, 2023

Handlungsbedarf für Verbraucher

Veränderungen für Verbraucher



Im Zuge der finanziellen Konsolidierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine Erhöhung der Zusatzbeiträge um 0,1 Prozentpunkte für das kommende Jahr angekündigt. Diese Maßnahme, die nun einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,7 Prozent bedeutet, ist eine Reaktion auf ein prognostiziertes Defizit von rund 17 Milliarden Euro in der GKV für 2024. Lauterbach wertet die Notwendigkeit einer nur minimalen Anhebung des Zusatzbeitrags als Erfolg und sieht darin einen Beleg für die Wirksamkeit des Finanzstabilisierungsgesetzes aus dem letzten Jahr.



Die festgesetzten 1,7 Prozent sind allerdings nur ein rechnerischer Richtwert, der auf dem geschätzten Finanzbedarf der einzelnen Krankenkassen basiert. Jede Kasse hat das Recht, über die tatsächliche Erhöhung des Zusatzbeitrags individuell zu entscheiden. Anne Klemm, Vorständin des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK), deutet an, dass einige Kassen gezwungen sein könnten, ihre Beitragssätze zu erhöhen.


Die steigenden Sozialabgaben stoßen jedoch auf Kritik, insbesondere von Seiten der Arbeitgeber. Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), bemängelt die Auswirkungen der erhöhten Beiträge auf die Nettoentlohnung der Arbeitnehmer. Er betont, dass ohne ausgabensenkende Reformen in den Bereichen Kranken- und Pflegeversicherung die Akzeptanz der Sozialsysteme schwinden könnte.


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